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Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben, ist das Normalste der Welt. Zumindest für Dirk Hoffmann. Der Inhaber und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Hoffmann & Berger beschäftigt gleich mehrere Mitarbeitende, die ein Handicap haben.

Motiviert. Zuverlässig. Belastbar.

Schweriner Firma Hoffmann & Berger lebt Inklusion Schwerbehinderter beispielhaft.

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Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben, ist das Normalste der Welt. Zumindest für Dirk Hoffmann. Der Inhaber und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Hoffmann & Berger beschäftigt gleich mehrere Mitarbeitende, die ein Handicap haben. „Diese Menschen sind sehr dankbar. Schon dafür lohnt es sich, ihnen die Chance auf berufliche Teilhabe zu ermöglichen“, sagt der Unternehmer. Diese Menschen seien auch außerordentlich motiviert, zuverlässig und belastbar, berichtet Hoffmann aus seinem Abschlepp- und Fahrzeugbetrieb. „In Zeiten, in denen es nicht mehr einfach ist, gute Arbeitskräfte zu finden, kann ich jedem Unternehmer empfehlen, für Behinderte die Türen zu öffnen. Unterstützung gewährt die Arbeitsagentur. Da gibt es Profis, die uns Unternehmer richtig gut beraten.“ Dirk Hoffmann ist überzeugt davon, dass es keine Schwerbehindertenquote braucht, um Inklusion praktisch umzusetzen. Seine langjährigen Erfahrungen geben ihm Recht. „Meine Kollegen mit Handicap leisten in verschiedenen Bereichen unverzichtbare Arbeit. Ich möchte sie nicht missen. Sie sind fester Bestandteil unseres Teams, machen einen tollen Job und bereichern unsere gemeinsame Arbeit.“

So wie Carola Stiehm. Sie ist bereits 67 Jahre und eigentlich im Ruhestand. „Ich hänge einfach an der Firma. Zehn Jahre lang habe ich hier in Vollzeit gearbeitet“, sagt die gelernte Bauzeichnerin. Als ‚Geringverdienerin‘ genießt sie es heute, mit den Kollegen zusammen zu sein und sich bei der vielfältigen Tätigkeit weiterhin einbringen zu können. Ihre Behinderung habe nie eine Rolle gespielt. Über die Arbeitsagentur, ein Praktikum und eine halbjährige Qualifizierung fand sie seinerzeit zu Hoffmann & Berger. Vor drei Jahren hat sie ihr Wissen gern an Nicole Berlin weitergegeben. Die 52-Jährige sagt: „Ich wurde von meiner Kollegin super eingearbeitet. Heute ergänzen wir uns bestens.“ Auch Nicole Berlin hat eine anerkannte Behinderung. Das spiele keine Rolle, niemand müsse besondere Rücksicht nehmen. „Für uns beide ist alles in Ordnung, wenn alles ganz normal läuft.“

Das wünscht sich auch Cornelia Sarakewitz. Sie ist Teamleiterin für den Bereich Rehabilitanden und Schwerbehinderung (Reha/SB) bei der Schweriner Arbeitsagentur und kennt die zahlreichen Möglichkeiten der Unterstützung. Eingliederungszuschüsse stehen ebenso zur Verfügung wie eine Finanzierung der Beschäftigung auf Probe für die Dauer von bis zu drei Monaten. Auch bei der Arbeitsplatzausstattung können wir etwas beisteuern, wenn dies notwendig ist. Wir beraten die Arbeitgeber gern und nehmen uns Zeit für jede Frage: Einfach anrufen oder per E-Mail melden, bevor eine Einstellung erfolgt.“*

Guntram Sydow, Chef der Schweriner Arbeitsagentur, berichtet über aktuell rund 1.150 schwerbehinderte Menschen, die in Westmecklenburg arbeitslos sind. Dem gegenüber stehen rund 800 unbesetzte Pflichtarbeitsplätze bei öffentlichen und privaten Arbeitgebern, die die vorgeschriebene Beschäftigungsquote von fünf Prozent nicht erfüllen und stattdessen einen Ausgleich zahlen. „Eine Behinderung bedeutet aber nicht gleich eine Beeinträchtigung im Job. Die Betroffenen sind meist zu 100 Prozent motiviert und haben eine Chance verdient, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen“, wirbt der Agenturchef. Auch er weiß aus Erfahrung, wie gut die Zusammenarbeit mit Schwerbehinderten funktioniert. Rund elf Prozent der Mitarbeitenden im Schweriner Agenturbezirk und den Westmecklenburger Jobcentern sind schwerbehindert. Und deshalb setzt die Agentur für Arbeit Schwerin in diesem Jahr zur bundesweiten „Woche der Menschen mit Behinderung“ erneut auf die aktive Ansprache von Unternehmen und Personalverantwortlichen. Der „Inklusions-Talk“ erreichte im letzten Jahr wachsende Aufmerksamkeit in der Wirtschaft. „Die pandemiebedingten Einschränkungen lassen eine Präsenzveranstaltung derzeit nicht zu. Unsere Botschaft senden wir dennoch – per Film“, so der Agenturchef. Warmherzig berichten die Protagonisten aus dem Schweriner Abschleppdienst vor laufender Kamera von ihrem Alltag. Und davon, wie einfach es geht, allen eine Chance zu geben.

*Einen Beratungstermin – auch zu den Unterstützungsmöglichkeiten – im Reha/SB-Bereich können Betriebe mit ihren persönlichen Ansprechpartnern beim Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur bzw. unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20 vereinbaren.

#mysocialeurope #jobbox #inklusion